Stress kann sowohl durch psychische als auch physische Einflüsse entstehen.
Psychischer Stress kann zum Beispiel durch Konflikte, Situationen die uns überfordern, Termindruck, Geldsorge oder andere schlechte Nachrichten entstehen.
Physischer, also körperlicher Stress, kann auch oft unbemerkt Einfluss auf uns nehmen. Dazu gehören etwa Schlafmangel oder -störungen, Medikamente, Allergien und Unverträglichkeiten oder Insulinresistenz und Übergewicht. Egal, was nun die Ursache ist, die körpereigene Reaktion ist dabei immer dieselbe: er schüttet das Hormon Cortisol aus. Dieses Stresshormon unterbricht dabei die Arbeit der beiden wichtigen Hormone Testosteron und Insulin und wirkt damit muskelabbauend und hemmt außerdem den Fettabbau. Auf Wiedersehen Strandfigur.
Dabei ist Cortisol echt wichtig, denn es sorgt dafür, dass man nach dem Aufstehen so richtig in Gang kommt. Über den Tag hinweg sollte der Körper dann immer weniger des Stresshormons ausschütten, bis man dann abends ruhig einschlafen kann. Leider ist bei den meisten Menschen der normale Cortisol-Zyklus gestört mit dem Resultat, dass sie schlecht, wenn denn überhaupt geschlafen haben und morgens hundemüde sind. Logische Reaktion für die meisten ist dann der ein oder andere Liter Kaffee, um überhaupt in die Gänge zu kommen. Ein weiteres gutes Anzeichen dafür, dass die Cortisolkurve aus der Bahn geraten ist, ist wenn man Abends oder gar nachts einen weiteren Energieschub verspürt. Und schon ist man in einem Teufelskreis.
Das permanente im Stress sein und die somit chronische Cortisolausschüttung behindert den Fettabbau auf drei Arten:
1. Cortisol betäubt die Rezeptoren, die unsere Zellen auf andere Hormone reagieren lassen. Diese werden somit Resistent gegen diese Hormone, Beispiel Insulinresistenz und der dadurch entstehende Diabetes.
2. Cortisol verstärkt Entzündungen und blockiert somit den Fettabbau. Unser Körper speichert Fett auf verschiedene Arten, zum einen unter der Haut, zum anderen um unsere Organe herum – das sogenannte Viszeralfett. Unter permanentem Stress speichert der Körper dieses besonders gerne und das ist gefährlich. Zum einen, weil es wie Cortisol Entzündungs-Signale versendet, zum anderen, weil es die Organe in ihrer Funktion einschränkt, wenn es sie einhüllt. Einfach ausgedrückt: Stress führt zu viel Cortisol, Cortisol fördert Viszeralfett, Cortisol und Viszeralfett führen zu Entzündungen und diese schließlich zu noch mehr Stress. Ein weiterer Teufelskreis.
3. Cortisol bringt die Sättigungshormone aus dem Takt. Ghrelin wird ausgeschüttet, wenn man Energie braucht (Hunger), Leptin hingegen wird ausgeschüttet, wenn man genug Energie zugeführt hat (Sättigung). Cortisol erhöht die Ausschüttung von Ghrelin und lässt den Körper gleichzeitig resistent gegen Leptin werden. Das Ergebnis: Man isst viel zu viel, wenn man permanent im Stress ist. Und was essen die meisten dann? Genau, Schokolade, Gummibärchen und Co. Die führen dazu, dass der Insulinspiegel in die Höhe schnellt und dadurch wird Cortisol und somit unser Stresslevel gesenkt. Gute Idee, ungünstige Folgen, denn danach hat man meist noch mehr Hunger und isst noch mehr.
Was bedeutet das nun alles?
Neben dem Training und einer guten Ernährung ist der richtige Umgang mit Stress wohl mit der wichtigste Erfolgsfaktor, wenn man seinen Körper verändern will. Eine Gewichtsreduktion bei permanentem Stress ist zwar möglich, aber oftmals schon vor Beginn zum Scheitern verurteilt. Man ist schnell frustriert und macht sich direkt noch mehr Stress.
Ein wichtiger Schritt ist es, die Gefahren von Stress zu kennen und die eigene Stressbelastung zu erkennen. Nur wenn man sich über seine eigene Situation bewusst ist, kann man darauf reagieren und aktiv etwas gegen den Stress tun.