Von einem auf dem anderen Tag mussten wir unsere CrossFit Box für zwei Monate schließen. Wir mussten uns etwas einfallen lassen, um alle unsere Mitglieder halten zu können und anschließend Maßnahmen treffen, um wieder das Training vor Ort aufnehmen zu können. So hat sich das Leben in der Box unter COVID-19 Bedingungen entwickelt.
Am 17. März haben wir unsere Laptops aufgeklappt und unsere Yoga-Matte davor ausgerollt und unseren Mitgliedern geschrieben: Ab heute schließen wir unseren Betrieb vor Ort und stellen komplett auf Online-Training um.
Die Situation rund um COVID-19 hatte sich in den zweieinhalb Wochen im März immer weiter zugespitzt, sodass an dem Wochenende vor dem 17. März offiziell die Nachricht rausging, dass alle Bars, Clubs, Diskotheken, Spielhallen, Theater, Kinos, Museen, Schwimmbäder, Saunen, Fitnessstudios und Sportvereine schließen müssen. Also auch wir als CrossFit Box. Sobald die Nachricht raus war, haben wir mehrere Nachrichten von Mitgliedern bekommen, die uns die Artikel des Ministeriums weitergeleitet haben. Natürlich mit der Frage: Wie geht es jetzt weiter?
Der Live-Betrieb in der Halle war natürlich nicht möglich und da sich auch nur eine begrenzte Anzahl an Personen in der Öffentlichkeit treffen durften, hatten wir auch keine Möglichkeit unser Training nach draußen zu verlagern. Also haben wir unser Training von einem Tag auf den anderen komplett auf Online-Training umgestellt.
Das bedeutete, dass wir drei bis vier Trainings am Tag angeboten haben, die wir live über Zoom ausgestrahlt haben. Unsere Mitglieder konnten sich also immer noch, wie gewohnt, für die einzelnen Trainingszeiten anmelden. Auch das Training war genauso, wie sie es aus der Box kannten: Warm up, Kraftteil, Workout und Mobility. Also alles beim Alten, aber online. Einer von uns Trainern hat vor dem Fernseher in unserem Wohnzimmer gesessen, hatte alle Bildschirme der Trainingsteilnehmer vor sich und hat durch das Training geführt und gleichzeitig gecoached. Ein anderer Trainer hat live vor der Kamera das Training mitgemacht.
Auch wenn die ersten Trainingszeiten nur sehr spärlich besucht und die Teilnehmer noch sehr zögerlich waren, hat es sehr gut geklappt, sodass nach und nach immer mehr daran teilgenommen haben.
Viele hatten noch eine Yoga-Matte zu Hause oder ein altes Kurzhantelset. Andere haben sich in der Zeit mit neuem Equipment für zu Hause ausgestattet – egal was an Möglichkeiten zu Hause waren, wir haben mit allen sehr gut trainieren können.
Aber es gab auch Mitglieder, die von Anfang an gesagt haben, dass sie an den Online-Trainings nicht teilnehmen möchten. Und das aus verschiedensten Gründen: zu wenig Platz, zu wenig Ruhe oder keine Lust vor einer Kamera Sport zu treiben. So gut die Idee des Online-Trainings auch war, ein kompletter Ersatz für das Training in der Box konnten wir nicht für jeden leisten.
Wiedereröffnung unter strengen Maßnahmen
Auch wenn das Online-Training sehr gut lief, haben sich alle wieder gefreut, als wir wieder öffnen durften. Tage vorher haben wir schon unterschiedlichste Maßnahmen getroffen, um einen möglichst reibungslosen Ablauf in der Box garantieren zu können und gleichzeitig unseren Mitgliedern so viel Sicherheit zu bieten, wie es geht.
Wir haben selbst einen aufstellbaren Halter aus einer Palette gebaut, an dem wir den Desinfektionsspender befestigen konnten. Denn der sollte ja direkt hinter dem Eingang stehen, damit jeder sich die Hände desinfizieren kann, wenn er die Box betritt. Ein großes Plakat daneben weist auf die allgemeinen Regeln hin: 1. Hände desinfizieren, 2. Abstand von 1,50m halten und 3. Nies- und Husthygiene einhalten. Auch in den Sanitärräumen haben wir Desinfektionsspender aufgehängt, damit auch da jederzeit die Möglichkeit besteht, die Hände zu desinfizieren.
Zuerst haben wir unser Training so konzipiert, dass wir auf anerobes Training verzichtet haben. Das bedeutet, dass wir keine Workouts gemacht haben, wo man sehr ins schwere Atmen kam, sondern haben eher auf Kraftteile und Komponenten aus dem Bodybuilding gesetzt. Das hat allerdings nicht bedeutet, dass das Training weniger anstrengend war. Der Fokus lag einfach auf einem anderen Bereich im CrossFit. Was für viele, die zwei Monate vielleicht gar keinen Sport gemacht haben auch ein guter Wiedereinstieg war. Denn durch das Krafttraining haben sie gezielt daran gearbeitet, ihre Muskulatur wieder komplett zu stärken. Erst nach einigen Wochen, als anaerobes Training in gut duchlüfteten Räumen wieder erlaubt war, haben wir die Workouts wieder hinzugenommen.
Unsere Trainings sind generell schon nur auf zwölf Teilnehmer beschränkt, da das eine Gruppengröße ist, die ein Trainer gut überblicken kann. Auf unserer großen Trainingsfläche ist es so, dass das Rig in der Mitte steht und jeder Athlet einen eigenen Bereich mit einer Klimmzugstange und zwei Aufhängungen für die Langhantel hat. Damit diese Bereiche noch klarer waren und damit auch der Abstand besser eingehalten werden konnte, haben wir mit Klebestreifen auf dem Boden Boxen geklebt, sodass jeder in seinem eigenen Tanzbereich während des ganzen Trainings bleiben konnte.
Auch unsere Langhanteln und Gewichte, Desinfektionsmittel und Tücher haben wir an jeden Platz gestellt, sodass niemand seine Box verlassen musste. Es hat uns ganz besonders gefreut, dass es wunderbar geklappt hat, dass die Teilnehmer ihre Abstände eingehalten haben. Auch am Rand haben wir Warteboxen eingerichtet, wo man sich aufhalten konnte, bevor man für sein Training auf die Fläche konnte, der Platztausch lief reibungslos und alle Mitglieder haben sich an die Regeln gehalten.
Das hat COVID-19 verändert
Schon im Online-Training musste das klassische High-Five virtuell funktionieren. Da Körperkontakt komplett untersagt war, haben wir das in der Box ganz abgeschafft. Normalerweise gab es ein High-Five, nach jedem Training von jedem Mitglied für jedes Mitglied. Als Zeichen dafür, dass es ein super Training war und alle es richtig gut durchgezogen haben. Von einigen Mitgliedern haben wir über die Wochen gehört, dass ihnen das High-Five fehlt. Dass es einfach mit dazugehört hat und man jedem einzelnen, der mit einem geschwitzt und gekämpft hat, sagen konnte: Geil gemacht! Dadurch ist ein bisschen Anerkennung und Zusammenhalt verloren gegangen. Bisher haben wir noch keine kontaktfreie Alternative gefunden, die uns allen gefällt, ohne dass es nur langweiliges in die Hände klatschen ist.
Was die Gemeinschaft allgemein angeht, konnten natürlich viele Veranstaltungen und Events nicht stattfinden. Am Ende eines Jahres planen wir für das kommende Jahr für jeden Monat ein bis zwei Events, die wir mit und für unsere Mitglieder machen wollen. Vieles davon musste natürlich auf unbefristete Zeit verschoben werden. Ein Event fürs Ostereierfärben haben wir noch Online gemacht, sodass jeder zu Hause die Ostereier bemalt hat, wir aber über eine Videokonferenz uns so fühlen konnten, als würden wir es gemeinsam machen. Auch waren wir regelmäßig wandern, als es erlaubt war, dass sich im öffentlichen Raum wieder mehr Leute gemeinsam treffen konnten. Das waren kleine Veranstaltungen, die für den einen oder anderen eine Möglichkeit waren, zu Hause rauszukommen, etwas zu unternehmen und Menschen zu treffen. Vieles was wir geplant hatten, war aber leider durch die Umstände nicht mehr möglich. Filmabende, große Community-Workouts, Workouts im Freibad und vieles mehr.
Hygiene hat mittlerweile einen anderen Stellenwert bekommen. Für jeden unserer Mitglieder ist es selbstverständlich, dass sie ihr Equipment nach dem Training mit Desinfektionsmittel reinigen und ihren Platz komplett sauber und desinfiziert hinterlassen, damit der nächste ihn benutzen kann. Wir können uns an Zeiten erinnern, in denen es kaum möglich war, dass Mitglieder ihren Schweiß oder ihre Kreidespuren vom Boden gewischt haben. Durch COVID-19 sind wir überzeugt, dass nicht nur unsere Box, sondern auch viele andere Fitnessstudios viel sauberer sind, als zuvor. Denn keine Putzkraft hat die Zeit und die Kapazitäten jedes Gerät zu desinfizieren, direkt nachdem ein Mitglied es angefasst hat. Dadurch, dass jetzt aber alle Mitglieder mithelfen, funktioniert es.
Sport hat für einige einen höheren Stellenwert bekommen. Es klingt so blöd, aber manchmal merkt man erst, was einem wichtig ist, wenn man es nicht mehr hat. Und genau das ist passiert, als alle Fitnessstudios schließen mussten und es nur sehr wenig Möglichkeiten gab, um Sport zu treiben. Da ist vielen bewusst geworden, dass Sport für sie nicht nur ein Ausgleich zum Stress und zum Alltag ist, sondern auch ein Rausgehen. Es ist ein gezielter Termin, den man in der Woche hat, wo man das Haus verlässt, Sport macht, sich mit anderen Menschen trifft, Zeit nur für sich selbst hat und mal nicht zu Hause und ansprechbar ist. Denn auch wenn das Online-Training eine sehr gute Möglichkeit gewesen ist, um weiterhin Sport zu treiben, hat das für viele bedeutet, dass während des Trainings immer noch das Kind reinkommen kann, weil es etwas braucht, es an der Tür klingeln kann, weil der Paketbote etwas abgeben will oder das Telefon klingelt, weil irgendjemand etwas möchte. In der Box ist das nicht so. Da hat man während eines Trainings 75 Minuten ungeteilte Aufmerksamkeit für sich, sein Training und die Bewegung.
Wir haben eigentlich damit gerechnet, dass während der ganzen Wochen und Monate weniger neue Menschen zu uns für ein Probetraining kommen werden. Das war nicht der Fall. Regelmäßig sind alle Einsteigertrainings bei uns ausgebucht, weil immer neue Leute kommen. Natürlich gibt es auch Menschen, die sagen, dass ihnen das Training aufgrund von Corona noch zu heikel ist. Aber die meisten fragen vorher, ob sie irgendetwas beachten müssen und sind froh, dass das Training normal und regelmäßig stattfindet. Denn auch das scheint nicht überall der Fall zu sein.
Auch wenn die COVID-19 Zeit für viele Menschen nicht leicht war, ist es doch eine Herausforderung gewesen. Es hat alte Strukturen umgeschmissen und aufgebrochen, es wurden Arbeitsabläufe und Dinge ausprobiert, die man vorher noch nicht in betracht gezogen hat und es sind neue Ideen entstanden. Wir sind froh, dass wir als Box bisher diese Zeit gut überstanden haben und dass unsere Mitglieder uns in dieser Zeit unterstützt und zu uns gehalten haben. Jetzt hoffen wir noch, dass das auch so bleibt. Selbst wenn es nochmal dazu kommt, dass es einen weiteren Lockdown geben wird, sind wir vorbereitet. Wir klappen wieder unsere Laptops auf, rollen die Yoga-Matte davor aus und machen Online-Training.
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