An sich ist CrossFit kein Mannschaftssport. Jeder kämpft und trainiert für sich. Solange ihr kein Partnerworkout macht, seid ihr nur auf euch selbst angewiesen. Darauf, dass ihr durch das Workout müsst und niemand anderes für euch ein paar Wiederholungen macht. Allerdings ist es so, dass mit Sicherheit während der Kurse rechts und links von euch noch jemand anderes steht, der durch das gleiche Workout muss wie ihr. Ihr könnt für euch selbst, euch an dem Partner neben euch messe. Ihr könnt euch von ihm mitziehen lassen und selbst nochmal mehr Gas geben. Und da kommt das, was eine Community ausmacht: Ihr könnt euch gegenseitig motovieren weiterzumachen.
Der Gänsehautmoment
Für uns ist Community der Moment, wenn alle aus einem Kurs mit dem Workout fertig sind und nur noch einer arbeitet. Alle die fertig sind, kurz klarkommen und sich dann neben den Athleten, der noch arbeitet stellen und ihn anfeuern. Und damit meinen wir nicht nur, ihm ein paar ermutigende Worte zurufen, sondern anfangen zu klatschen, zu grölen und laut mitzählen, wie viele Wiederholungen noch über sind. Nicht nur die Person die noch arbeitet, bekommt dabei eine Gänsehaut. Das funktioniert sogar bei den CrossFit Games. Nicht jeder ist so kollegial, aber schon häufiger konnte man sehen, dass Athleten, die schon fertig waren, versucht haben noch andere zu pushen, damit sie es auch noch schaffen. Team-Workouts
Wo Community noch etwas größer geschrieben wird, sind bei Partner- oder Teamworkouts. Da sind alle Teammitglieder nur so stark, wie der Schwächste von ihnen. Das bedeutet, sie müssen sich immer gegenseitig anfeuern und unterstützen, so gut es geht. Natürlich gibt es immer Teams, wo sich Teilnehmer nicht so gut verstehen, aber eigentlich sucht man sich ja Teammates danach aus, dass man sich gut versteht, weiß, wo die Schwächen der anderen liegen und wie man am besten helfen kann. Es gibt Übungen, wie den Partnerdeadlift zum Beispiel, da ist es Voraussetzung, dass man sich auch blind versteht. Denn mit Reden ist da nicht mehr viel, wenn man völlig außer Atem über 100 Kilo gemeinsam hebt. Außerdem kennen Teammitglieder soweit ihre Stärken und Schwächen, dass es keine Diskussionen gibt, wer wie viele Wiederholungen in einem Workout macht oder wer welchen Teil übernehmen soll.
Community über die Box hinaus
Jedes Mal, wenn ein größerer Throwdown ansteht, gibt es immer eine Box in der Nähe des Austragungsortes, die in Facebook-Gruppen anbietet, dass man vergünstigt oder kostenlos bei denen trainieren kann. Sobald man generell in einer anderen Box ist, um einen Drop-In zu machen, wird man sehr nett und höflich empfangen. Ganz egal in welchem Land man ist: Man teilt die gleiche Leidenschaft und versteht sich darüber. Natürlich gibt es dabei immer auch Ausnahmen. Aber überwiegend ist es auch so, dass Boxen T-Shirts mit einem eigenen Logo oder Spruch haben und wenn Athleten oder die Owener zu einer anderen Box kommen, tauscht man Shirts. Einige Boxen haben auch eine ganze Wand voll mit Shirts von anderen Boxen hängen. Es ist also nicht so, dass alle Boxen nur Einzelkämpfer sind.
Community geht über Training hinaus
Viele kommen vor dem Training etwas eher, um noch an eigenen Schwächen zu arbeiten und bleiben etwas länger, um sich noch zu dehen und Mobility zu machen. Und dann sitzen immer mehrere zusammen und quatschen dabei. Da passiert es locker mal, dass man so lange bleibt, dass sich auch die aus dem nächsten Kurs zu einem gesellen. Zumindest bei uns ist es so, dass wir an vielen Wochenenden Veranstaltungen anbieten, Workshops oder einfach nur Kurse. Und dann sitzen wir auch mal länger zusammen, machen Mitbring-Buffets, gucken die CrossFit Games oder Grillen gemeinsam. Wir haben eine gemeinsame WhatsApp Gruppe, wo die Mitglieder drin sind und da posten sie lustige Videos, Fotos oder auch Fragen die sie haben. Die haben nicht immer nur etwas mit dem Training zu tun. Letztens hat ein Mitglied ein Haus gekauft und war auf der Suche nach Handwerkern. Da haben einige andere aus unserer Box ihre Hilfe angeboten und sie hatte zuverlässigere und günstigere Kräfte als sie jemand hätte bekommen können. Das geht weit über ein normales Fitness-Studio hinaus. Das nennt sich Community oder auch auf Deutsch: Gemeinschaft.