Ich will wirklich kein Spielverderber sein, aber machen wir uns nichts vor: die meisten Süßigkeiten sind überwiegend aus Zucker. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagt, dass 10 Prozent der Kalorienanzahl, die wir jeden Tag zu uns nehmen Zucker sein kann. Allerdings sollte der Zuckeranteil nicht darüber hinaus gehen. Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass eine Frau 2.500 Kalorien am Tag zu sich nimmt, um ihr Gewicht zu halten und nicht zu- oder abzunehmen, dann könnte sie, laut WHO täglich 250 Kilokalorien Zucker essen. Umgerechnet sind das ungefähr 62 Gramm Zucker am Tag. Die einen essen jeden Tag einen Schokoriegel oder ein paar Gummibärchen, die anderen sparen sich ihre Zuckerkalorien für einen Tag in der Woche auf und langen dann richtig zu. 62 Gramm Zucker am Tag klingt jetzt erstmal viel, ist es aber nicht. 100 Gramm Gummibärchen haben 46 Gramm Zucker. Wer schon mal mit einer Hand in eine Gummibärchentüte gelangt hat weiß, wie schnell man 100 Gramm vertilgt hat. Aber selbst, wenn wir davon ausgehen, dass du sehr wenig Süßigkeiten am Tag isst, oder in etwa ausrechnest, wie viel 10 Prozent deines Kalorienverbrauchs sind. Die komplette Kontrolle über den Zucker, den du isst zu bekommen, ist fast unmöglich.
Zucker ist überall drin
Dass in Süßigkeiten Zucker ist, wissen wir. Das ist klar. Aber der Zucker versteckt sich auch in vielen Dingen, von denen wir es nicht erwartet hätten. Wie dem Instant-Kaffee oder der Currywurst. Und selbst Chips, die ja eigentlich in die salzige Ecke gehören, enthalten eine gehörige Portion Zucker. Denn gerade der Mix aus Zucker und Salz sorgt dafür, dass wir am liebsten die ganze Tüte essen würden. Wenn wir einen Blick auf die Zutatenliste werfen, steht oft nicht „Zucker“ drauf, dafür andere Begriffe wie Glukose-Fruktose-Sirup, Dextrose, Süßmolkenpulver oder Gerstenmalzextrakt. Das klingt alles recht harmlos, diese Zutaten enthalten aber alle ebenfalls Zucker. Das bedeutet, wir essen unbewusst in vielen normalen Produkten ebenfalls Zucker und dadurch wird es natürlich viel schwieriger den Überblick zu behalten, wie viel Zucker am Tag du jetzt schon gegessen hast. Wenn du ungerne am Süßigkeitenschrank vorbeigehst, du aber trotzdem nicht deinen Zuckerkonsum ins Unermessliche treiben willst, gibt es eine Lösung: Streiche so gut es geht, alle Lebensmittel von deinem Speiseplan, die versteckten Zucker enthalten können.
Whaaaaaaaaaaaaat?
Das klingt jetzt schlimmer als es ist. Versteckter Zucker ist vor allem in Fertigprodukten, Marmelade, Saucen, Smoothies, Fruchtjoghurts oder Säften. Also alles Produkte, die industriell hergestellt sind. Lebensmittel, die du ernten, pflücken oder jagen kannst, sind natürlich und vollwertig. Das bedeutet, du weißt im besten Fall, was drin ist. Wie bei Fleisch, Nüssen, Gemüse, Obst oder Hülsenfrüchten. Du kannst die Lebensmittel selbst weiterverarbeiten, kochen, braten oder direkt essen. Wenn du jetzt sagst: Moment, ich will nicht zum Selbstversorger werden! Versteh ich das, das ist auch nicht damit gemeint. Aber wenn du durch den Supermarkt gehst, wirst du diese Produkte ebenfalls finden. Jeder größere Supermarkt hat eine frische Fleischtheke und eine Obst- und Gemüseabteilung. Wenn du versuchst, selbst zu kochen, Mahlzeiten selbst zuzubereiten und dadurch ein Auge darauf hast, wie viel Zucker in die Mahlzeiten kommt, hast du auch die Übersicht, wie viel Zucker du am Tag isst. Das natürliche und gesunde Kochen dauert meist genauso lang, wie eine Tiefkühlpizza in den Ofen zu schmeißen. Schmeckt aber besser und vor allem weißt du, was drin ist. Bei allen Produkten wird es dir vielleicht nicht gelingen es selbst zu machen. Entweder, weil es recht lang dauert, oder du nicht weißt wie. Es bedeutet jetzt auch nicht, dass du nie wieder fertige Saucen oder Fruchtjoghurt essen sollst, aber wenn du etwas mehr darauf achtest, was ist den Lebensmitteln enthalten ist, die du täglich isst, wirst du merken, dass das einen Einfluss auf dein Essverhalten und dein Leben hat.
Spar dir die Zuckerkalorien für die wirklich leckeren Dinge
Den Zucker, den du dir dadurch gespart hast, kannst du lieber an anderer Stelle in einen Schokoriegel stecken oder ein Stück Torte. Das bedeutet jetzt nicht, dass du bei den Süßigkeiten doppelt zuschlagen kannst, nur weil du versteckten Zucker größtenteils aus deiner Ernährung gestrichen hast. Schreib einfach mal auf, die viel Zucker und Kalorien der Lebkuchen hat, den du gerne isst, oder die Dominosteine. Rechne aus, wie viel du am Tag davon gegessen hast und überlege dir selbst, ob das ein Grund sein könnte, dass du zum Beispiel Schwierigkeiten, beim Abnehmen hast. Im Prinzip ist Gewicht halten und abnehmen Mathe. Wenn du weniger Kalorien zu dir nimmst, als du verbrennst, verlierst du Gewicht. Wenn du mehr zu dir nimmst, nimmst du an Gewicht zu. Und wenn die Süßigkeiten, die du jeden Tag isst, einen Großteil deiner Kalorien am Tag ausmacht, sodass du immer über deiner Tagesanzahl bist, wirst du unweigerlich zunehmen. Mal ganz abgesehen davon, dass Zucker schlecht für die Zähne ist.
Süßigkeitenattacken
Wenn du regelmäßig große Hungerattacken auf Süßigkeiten hast, kann das verschiedene Ursachen haben. Entweder gibt es ein falsches Verhältnis zwischen Eiweiß, Kohlenhydraten und Fetten in deinen Mahlzeiten, die Abstände zwischen den Mahlzeiten sind zu lang oder zu kurz, du hast Stress oder du bist ein emotionaler Esser. Das Ziel bei allem ist nicht, nie wieder Süßes zu essen, dafür schmecken die Sachen zu gut und hin und wieder braucht man mal ein ordentliches Stück Schokolade. Es geht vielmehr darum, die Kontrolle darüber zu haben, wie viel Zucker du am Tag isst und ob das einen Einfluss darauf hat, wie sich dein Gewicht entwickelt.
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